Nachkochen!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Manhattan Clam Chowder


Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass es schon seit längerer Zeit kein neues Suppenrezept auf unserer Speisekarte gab. Weil Suppen der absolute Renner in Lindas Bistro sind, musste das sofort geändert werden.
An guten Rezepten mangelt es nicht und heute habe ich mich für einen internationalen Klassiker aus meinem Kochbuch "1 Brühe - 100 Suppen" entschieden.

Für 6 Personen
1 TL Öl
120 gepökeltes Schweinefleisch oder ungeräucherter Speck, gewürfelt
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Selleriestangen, klein geschnitten
4 Tomaten, gehäutet, entkernt und gehackt
3 Kartoffeln, gewürfelt
1 Prise getrockneter Thymian
frische gehackte Petersilie
160 ml Tomatensaft
620 ml Gemüsebrühe
36 Venusmuscheln
160 ml trockener Weißwein
Salz und Pfeffer

Das Öl in einem Topf erhitzen und das Fleisch darin bei mittlerer Hitze leicht anbräunen. Aus dem Topf nehmen.
Zwiebel und Sellerie in den Topf geben und bei schwacher Hitze unter gelegentlichem Rühren 5 Minuten andünsten.
Tomaten, Kartoffeln, Thymian und das angebratene Fleisch in den Topf geben. Gemüsebrühe und Tomatensaft zugießen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren aufkochen, dann die Hitze reduzieren und die Suppe im geschlossenen Topf so lange köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
In der Zwischenzeit die Muscheln unter fließend kaltem Wasser abbürsten. Alle beschädigten Muscheln sowie Muscheln, die sich beim Dagegenklopfen nicht schließen, wegwerfen. In einem Topf den Wein zum Kochen bringen und die Muscheln darin abgedeckt bei großer Hitze unter gelegentlichem rütteln 4-5 Minuten kochen, bis sie geöffnet sind.
Die Muscheln herausheben und leicht abkühlen lassen, nicht geöffnete wegwerfen. Den Kochsud filtern und in die Suppe geben.
Die Muscheln auslösen und in der Suppe noch 2 - 3 Minuten erwärmen. Die Suppe in tiefen Tellern anrichten, mit gehackter Petersilie bestreuen und nach Belieben mit knusprigem Brot servieren.

Meine Abänderungen:
Anstelle der Staudensellerie habe ich in schmale Streifen geschnittenen Lauch und Knollensellerie verwendet. Die frischen Tomaten habe ich durch stückige aus der Dose ersetzt.
Da ich von unserem letzten Muschelessen noch Muschelfleisch  im TK hatte, habe ich den Wein direkt in die Suppe gegossen. Abgeschmeckt habe ich noch mit etwas Piment d'Espelette.


Die Urspungsversion Clam Chowder stammt aus Neuengland und wurde mit Sahne gebunden. Mitte des 19. Jahrhunderts machten die in New York lebendenen Italiener Tomaten als Zutat in der Küche bekannt. So entstand wohl die Abwandlung "Manhattan Clam Chowder" mit Tomatensaft. Der amerikanische Koch James Beard schrieb: "Diese ziemlich schreckliche Suppe, genannt Manhattan clam chowder ähnelt einer Gemüsesuppe, in die versehentlich ein paar Clams gefallen sind." Ich finde er tat der Suppe unrecht. Für mich  ein sehr herzhafter Eintopf, der bei diesen unwirtlichen Temperaturen für Wärme von innen sorgt.



4 Kommentare:

  1. Feines Süppchen steht da auf der Karte :)! Die Kombination aus gepökeltem Schweinefleisch, Tomate und Muscheln gefällt mir richtig gut. Da könnte ich mir jetzt auch ne schöne Pastasauce draus vorstellen.

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  2. @Toni
    Danke für den Tipp mit der Pastasauce. Da wäre ich von alleine nicht drauf gekommen, kann ich mir aber sehr gut vorstellen.

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  3. Hach, das ist natürlich auch was für mich, Suppenkasper.
    Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, gegartes Muschelfleisch einzufrieren. Werden die da nicht etwas zäh?

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  4. @Suse
    Mit den Muscheln war ich mir auch nicht sicher. Aber ausgiebiges Nachlesen im CK hat mir weitergeholfen. Ich hatte sie mit etwas übriggebliebenem Sud eingefroren und sie waren kein bisschen zäh.

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