Nachkochen!

Montag, 17. Januar 2011

Blutwurstpäckchen mit Feldsalat


Hier hatte ich schon einmal vom Leben auf dem Lande während meiner Kindheit berichtet. Nachdem meine Eltern Mitte der 60er Jahre ihre Viehwirtschaft aufgegeben hatten, wurde der Stall zu Garagen und der Heuboden und Getreidespeicher zu Wohnungen, die vermietet wurden, umgebaut. Der Hühnergarten musste einem Wäschetrockenplatz weichen. Nur im ehemaligen Hühnerhaus durfte noch ein paar Mal ein Ferkel Einzug halten. Dunkel kann ich mich noch erinnern, dass mein Bruder und ich abwechselnd mit der Fütterung beauftragt wurden. Wenn ich mich recht entsinne, haben wir oft kleine gekochte Kartoffeln, Kleie und etwas Wasser mit den Händen zu einem Brei zermatscht. Ich glaube Dioxin-Gefahr bestand damals keine. 

So gern ich das kleine Ferkel hatte, auf den Schlachttag haben wir uns alle immer gefreut. Was für ein befriedigendes Gefühl war es doch damals, wenn das zerlegte Fleisch, Schinkenwurst in Dosen, geräucherter Schinken, Grieben- und Leberwürste wieder vom Schlachter zu uns kamen, denn einen Einkauf in der Metzgerei konnten sich meine Eltern damals nur selten leisten. 

Besonders beliebt bei uns in der Familie war die Griebenwurst. Meine Mutter erklärte mir, dass die Bezeichnung für die Griebenwurst von den vielen Speckstücken in der Wurst komme, die ausgelassen als Grieben bezeichnet werden. Ob das stimmt, konnte ich nicht befriedigend recherchieren. Die frische Griebenwurst wurde gerne gekocht und zusammen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei gegessen. Die getrocknete, geräucherte Version der Griebenwurst wird bei uns als Schwarzwurst bezeichnet und darf in einem schwäbischen Wurstsalat nicht fehlen. Ich habe sie heute nach einer Anregung aus der "Lust auf Genuss" (Ausgabe 4/2009) verwendet.

Zutaten:
Schwarzwurst bzw. geräucherte Blutwurst
Apfel
mehlig kochende Kartoffel (sehr groß)

Die Haut von der Wurst entfernen und die Wurst in Scheiben schneiden, Apfel schälen und in kleine Stücke schneiden, Kartoffeln ebenfalls schälen, halbieren und von der Mitte her hauchdünne Scheiben schneiden. Diese auf die Breite der Schwarzwurst zuschneiden. Apfelstücken auf die Schwarzwurst legen, dann 1 Kartoffelscheibe darauf geben und unterschlagen. Eine zweite Kartoffelscheibe quer dazu auflegen, ebenfalls unterschlagen. Die Blutwurstpäckchen von allen Seiten in heißem Öl backen, bis die Kartoffeln gar sind.

Im Rezept steht, dass die Päckchen durch die Kartoffelstärke sehr gut zusammenhalten und mit der Schnittstelle zuerst gebacken werden sollen. Das hat bei mir überhaupt nicht funktioniert, bei dem Versuch die Kartoffelscheiben zusammenzuhalten, habe ich mir lediglich die Finger verbrannt. Ich habe dann die Schnittstellen mit Zahnstocker fixiert und die Päckchen erst auf allen anderen Seiten gebraten, dann die Zahnstocker entfernt und auf der Seite mit der Schnittstelle fertiggebraten. Das hat dann doch ganz zufriedenstellend geklappt. Beim nächsten Mal würde ich die Kartoffelscheiben kurz kochen, dann sind sie bestimmt leichter zu handhaben.

Dazu passt sehr gut Feldsalat mit einem Dressing nach Geschmack.






   

Freitag, 14. Januar 2011

Das erste Mal

Nein Ihr braucht Euch jetzt keine Sorgen machen, das ist alles ganz jugendfrei hier. Zwar hat es auch etwas mit Liebe zu tun, aber ich werde nicht von meiner ersten Begegnung mit dem anderen Geschlecht erzählen. 

Zum ersten Mal habe ich etwas gewonnen und es ist nicht nur ein Trostpreis, sondern eine richtige Auszeichnung. Jutta von der Lorbeerkrone mag mich und hat mir den LiebstenBlog-Award verliehen. Damit hätte ich im Leben nie gerechnet und freue mich sehr. 
Ich mag die Jutta auch und würde ihr den Award am liebsten wieder in die Hand drücken. Weil das aber so nicht vorgesehen ist, reiche ich die Auszeichnung weiter an:

Schnick Schnack Schnuck, die so viel Spaß mit ihrer Kochgruppe hat und trotz ihrem halbvegetarischen Mitesser nicht auf  fleischliche Genüsse verzichten mag.

me.la kocht, die wie ich am liebsten alltagstaugliche Rezepte vorstellt und das Kochen bei Oma, Mama und Tanten gelernt hat. Ein wirklich noch ganz junger Blog.

hundertachtziggrad°, die von Suse über Gottfried zu Toni auf humorvolle Weise Nord- und Süddeutschland verbinden. Sie verwöhnen uns mit feinen, raffinierten Gerichten und Menüs, die dennoch vor allem durch die praktischen Tipps recht gut nachkochbar sind.

Wenn Ihr die Auszeichnung weiterreichen wollt, nachfolgend die Regeln zum Verleihen dieses Awards:

“Dir wurde der Award verliehen und du möchtest ihn gerne weitergeben?

Erstelle einen Post, indem du das Liebster-Blog-Bild postest und die Anleitung reinkopierst (= der Text, den du gerade liest). Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat und sie per Kommentar in ihrem Blog informieren, dass du den Award annimmst und ihr den Link deines Award Posts da lassen.

Danach überlegst du dir 3 – 5 Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst und die Besitzer jeweils per Kommentarfunktion informierst, dass sie getaggt wurden und hier ebenfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht.

Liebe Blogger: Das Ziel dieser Aktion ist, weniger bekannte, gute Blogs an’s Licht zu bringen. Deswegen bitte ich euch keine Blogs zu posten, die ohnehin schon täglich 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger und Leute, die zwar schon eine Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.”

Dienstag, 11. Januar 2011

So klein ...

ist doch die Welt. Da gibt es abertausende von Kochbüchern, europaweite Kochforen und ungezählte Foodblogger, die einem eine unermessliche Flut von Rezepten schenken. Und trotzdem passiert es, dass es sowohl bei Robert von lamiacucina als auch bei mir heute ein Rezept aus dem Pasta-Buch der hüttenhilfe gibt. Sogar meine Nüdelchen ähneln denen von Robert ein wenig und mit der Bezeichnung "Glöckchen" könnte man sogar einen gewissen Bezug zu den Pfaffentäuschern herstellen. Im Gegensatz zu Robert war bei mir die Pasta nur  "selbstgekauft".

Pasta al ragu de carne


Zutaten für 4 Personen:
600 g Rindergulasch
3 Zwiebeln
200 ml Rotwein
600 g Dosentomaten
2 Lorbeerblätter
1-2 Chili
Salz, Pfeffer
2 EL Olivenöl

Das Olivenöl heiß werden lassen und das Gulasch darin scharf anbraten. Gewürfelte Zwiebeln zugeben, kurz glasig werden lassen und mit dem Rotwein ablöschen.
Die Dosentomaten, Lorbeerblätter und Chili zugeben und ca. 2-3 Stunden bei geringer Hitze köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist.
Anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Pasta nach Vorliebe servieren.

So ein Gericht kann ich nur kochen, wenn der Junior nicht mitisst, der mag nämlich keine gekochten Tomaten. Auf diese Art habe ich Gulasch zum ersten Mal zubereitet und es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein.