sagt meine Schwägerin immer, wenn die Ferien zu Ende gehen. Die Schulferien dauern zwar noch etwas, aber unser Urlaub im Piemont ist vorbei. Wunderschöne Wochen liegen hinter uns. Schönes Wetter, gutes Essen, guter Wein, was will man mehr? Wer gerne Urlaub abseits vom Massentourismus macht, dem kann ich die Langhe ungedingt ans Herz legen.
Blick über die Hügel der Langhe:
Im schönen Städtchen Saluzzo kann der einzig zugängliche Adelspalast der piemontesischen Renaissance besichtigt werden. Bereits 1883 kaufte der Marchese Emanuelle Tapparelli d'Azeglio das Stadthaus der Familie Cavassa und ließ es renovieren, um dort ein öffentliches Musuem der Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts einzurichten, das er der Stadt Saluzzo schenkte.
Im ersten Stock sind Fresken des flämischen Malers Hans Clemer zu sehen, der auch die Pfarrkirche von Elva im Valle Maira gestaltete.
Blick über die Hügel der Langhe:
Casa Cavassa:
Im schönen Städtchen Saluzzo kann der einzig zugängliche Adelspalast der piemontesischen Renaissance besichtigt werden. Bereits 1883 kaufte der Marchese Emanuelle Tapparelli d'Azeglio das Stadthaus der Familie Cavassa und ließ es renovieren, um dort ein öffentliches Musuem der Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts einzurichten, das er der Stadt Saluzzo schenkte.
Im ersten Stock sind Fresken des flämischen Malers Hans Clemer zu sehen, der auch die Pfarrkirche von Elva im Valle Maira gestaltete.
der von zwei Flügeln begrenzte Arkadengang |
Blick auf die umliegenden Häuser und Gärten |
Ein kleines Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern umgeben von Weinbergen. Die mittelalterliche Burg galt als uneinnehmbare Festung.In Serralunga d'Alba werden vorwiegend Reben für den Dolcetto d'Alba, einen Rotwein mit DOC-Status, angebaut.
Mondovi:
Eine Kleinstadt mit ca. 20.000 Einwohnern mit netten Einkaufsmöglichkeiten - die beiden auf unterschiedlichem Niveau liegenden Stadteile werden durch eine Zahnradbahn verbunden.
schade, dass der Schönheitssalon |
heute geschlossen hat |
Genießen im Piemont:
In den Hügelgebieten der Langhe werden überwiegend Trauben und Haselnüsse angebaut. Der Süßwarenhersteller Ferrero (Ferrero-Küsschen, Mon chéri, Nutella ...) hat in Alba seinen operativen Sitz.
Im Piemont werden erstklassige Weine wie u. a. Barbera, Dolcetto, Barbaresco und Barolo produziert. In den fruchtbaren Niederungen des Po wachsen Reis, Obst und Gemüse. Käse ist im Piemont in großer Vielfalt (Robbiola, Toma, Fontina, Murrazano, Castelmagno usw.) und für unsere Verhältnisse sehr preisgünstig erhältlich. Grissini wurden in Alba erfunden und werden noch von nahezu allen Bäckerein in Handarbeit hergestellt.
Berühmt ist auch die Salsiccia aus Bra mit Gewürzen wie Zimt, Koriander, Muskatnuss und Kümmel. Ursprünglich wurde sie nur aus Rindfleisch hergestellt. Grund dafür war eine kleine hebräische Gemeinde, die in Cherasco in der Nähe von Bra lebte, und den Verzehr von Schweinefleisch ablehnte. In Bra wurde auch 1986 die zwischenzeitlich weltweit vertretene "Slow Food" Bewegung gegründet.
Und nicht zuletzt findet in Alba alljährlich im Oktober die Trüffelmesse, zu der VIP's aus aller Welt anreisen, statt. Dort kommt der berühmte weiße Trüffel aus Alba zur Versteigerung. Der Trüffel wächst weit unter der Erde unter Bäumen. Die "trifolai" (Trüffelsucher) sind bevorzugt nachts unterwegs, wohl in erster Linie deshalb, weil sie ihre "Plätze" nicht preisgeben wollen. Zur Suche werden speziell abgerichtete Hunde eingesetzt (Schweine würden die Trüffel fressen), die den Wert eines Kleinwagens haben.
Gottseidank müssen wir nicht warten, bis diese Trauben in der Flasche sind |
Celle di Macra im Valle Maira (das Dorf der Sardellenhändler):
Die Berghänge des Maira-Tals sind voller wilder Lärchen, die sich im Herbst gelb verfärben und wunderbar mit den leuchtend rot gefärbten Blättern der wilden Kirschbäume harmonieren. Über die Berge zogen in früheren Jahrhunderten viele Bewohner nach Frankreich, um dort Arbeit zu suchen. Sie wurden dort nicht in Geld, sondern in Sardellen ausbezahlt. Heute sind die Sardellen eine Spezialität des Maira-Tals. Seit jeher waren die Berge keine Grenze, sondern verbanden die Kulturen diesseits und jenseits:
Die Geschichte der Sardellen-Händler ist eigentlich eine Geschichte von Salz-Schmugglern. Denn auf Salz musste man viel Zoll zahlen, auf Fisch dagegen wenig. Also füllte man die Fässer mit Salz und legte oben einige Schichten Sardellen darauf.
und natürlich gehört auch Ausruhen zum Urlaub:
hier schläft es sich gut |
und hier noch besser |
Oh ja, Wir waren oft im Piemont. Mitten in Barolo haben wir gewohnt, bei einer heute sehr bekannten Winzerin. Die gesamte Langhe haben wir kennen und schätzen gelernt.
AntwortenLöschenDanke für diesen schönen Reisebericht.
Schön, dass Du wieder da bist! Und ich beneide Dich ein wenig um Deine schöne Urlaubsreise!
AntwortenLöschenZur Entschädigung hoffe ich auf viele schöne Rezepte! :)
Oh schön! Ein Urlaubsbericht. Und dann noch so ein schöner, ich hatte schon mit einem Porridge Rezept gerechnet ;)
AntwortenLöschenOh, wie toll! Jetzt wo sich hier de Herbst zurückmeldet komm ich auch schon wieder in Reiselaune.
AntwortenLöschen@FdgG
AntwortenLöschenDas kann ich mir gut vorstellen, dass Du Dich als Liebhaberin der italienischen Küche dort besonders wohl gefühlt hast. Bestimmt waren wir nicht zum letzten Mal dort, allerdings gibt es auch noch so viele andere Gegenden, die ich gerne kennenlernen würde.
@Arthurs Tochter
Dir hätte es dort bestimmt gefallen, eine Cantina an der anderen ;) Ein Kochbuch mit piemontesischen Gerichten habe ich auf jeden Fall mal mitgebracht!
@Toni
Ein Porridge-Rezept wirst Du bei mir niemals nicht finden. Mir wird nachgesagt, dass ich bereits als Baby Brei verabscheut habe ;)
@Schnick Schnack Schnuck
Nur zu, für das Piemont ist der Herbst die ideale Reisezeit. Im August sind viele Geschäfte "chiuso per ferie"!