Obwohl im Schwabenland geboren, aufgewachsen und immer noch da wohnhaft, habe ich über viele Jahre hinweg Spätzle nur sehr selten selbst gemacht. In der Regel habe ich auf Tütenware zurückgegriffen. Eigentlich haben uns die "Bäckerspätzle" nicht sonderlich gut geschmeckt, aber das Verhältnis "Aufwand - Geschmack" fand ich immer ganz in Ordnung. Seit mich mein Sohn jedoch für meine Spätzle über den grünen Klee gelobt hat, mache ich die Spätzle immer selbst - zugegebenermaßen nicht geschabt, sondern mit dem "Spätzleschwob" gedrückt. Die größte Arbeit beim Spätzlemachen ist eigentlich das Spülen hinterher, wenn man jedoch die Arbeitsgeräte unmittelbar nach Gebrauch in kaltes Wasser taucht, hält sich auch dieser Aufwand in Grenzen.
Spätzleteig:
250 g Mehl (ich verwende Weizenspätzlemehl von der Seemühle Unterweissach)
2 Eier
Salz
Wasser
Aus den genannten Zutaten einen zähen Teig bereiten, den man solange schlägt bis er Blasen wirft. Die gute schwäbische Hausfrau macht das wohl mit der Hand, ich benütze die Knethaken meines Handrührgerätes. An Mengenangaben halte ich mich nicht, sondern mache das nach Gefühl, ich nehme eher mehr Eier und weniger Wasser. Der Teig soll zäh reißend vom Löffel fallen.
Teig in den Spätzeleschwob füllen
In das kochende Salzwasser drücken
Sobald die Spätzle oben schwimmen mit einem Schaumlöffel herausnehmen
und in einem Sieb abtropfen lassen. Ich persönlich schrecke sie nicht ab.
Spätzle sind sehr vielseitig verwendbar. Das typische schwäbische "Sonntagsessen" ist ein Schweinebraten mit "Spätzle und Soß" und Kartoffelsalat. Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle ist ein weiteres Nationalgericht. Im "Gaisburger Marsch" sind Spätzle unverzichtbar. Auch in Kässpätzle finden sie Verwendung. Meine Kinder lieben (hier wird es vielen grausen) Spinat mit Spätzle.
Weil vom Sonntag meistens noch ein Rest übrig war, gab es in meiner Kindheit Montags oft Spätzle geröstet mit Ei und gerauchter Schinkenwurst. Besonders lecker dazu ist ein Salat von grünen Bohnen.
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